Automythen, die einfach nicht wahr sind

Aber sie halten sich hartnäckig

Zu sehen ist ein Oldtimer von Mercedes und es geht um Automythen.
Quelle: IMAGO / Future Image

Wenn der Tag lang ist, bekommt man viel zu hören. Aber gerade in einer Zeit, in der das Internet die Informationsquelle Nummer eins ist, sollte man besonders vorsichtig sein, allem zu trauen, was man hört.

Und das gilt nicht nur für hochsensible Themen. Auch wenn es ums Auto geht, halten sich manche Mythen hartnäckig. Und zwar so stark, dass sie unter dem Nicken der Zuhörer immer wieder zur Sprache kommen. Damit ihr nicht darauf hereinfallt, haben wir für euch ein paar Automythen zusammengestellt, die einfach nicht aus der Welt verschwinden wollen.

Mit einem Klick auf 'Weiter' geht es los!

Ein Mann tankt ein Auto an einer Zapfsäule.
Quelle: IMAGO / Westend61

1. Es gibt einen Motor, der mit Wasser funktioniert

Es ist nicht klar, weshalb die Regierungen der Welt uns verschweigen sollten, dass es wasserbetriebene Autos gibt. Denn das wäre eine technologische Sensation! Um aus Wasser tatsächlich Energie gewinnen zu können, müsste man mithilfe von Elektrizität die Moleküle in Sauerstoff und Wasserstoff teilen, damit der Wasserstoff schließlich als "Benzin" benutzt werden könnte. Das bräuchte unglaublich viel Energie – mehr oder in etwa so viel, wie man im Resultat erhält. Und dann wäre auch die Elektrizität die Energiequelle, nicht das Wasser. Autos mit Wasser zu betanken – das wird wohl auch in Zukunft nichts werden.

Ein Auto-Flugzeug-Hybridfahrzeug steht an einem Flughafen auf dem Rollfeld.
Quelle: IMAGO / Cover-Images

2. Kerosin macht Autos schneller

Flugzeuge sind schnell. Verdammt schnell. Warum sollte das, womit sie betankt werden, nicht auch Autos schneller machen?

Nun, zum einen: Flugzeuge sind nicht aufgrund ihres Treibstoffs schnell, sondern wegen ihrer Motoren und ihres Designs. Und zum anderen würde es ein Automotor einem schnell übel nehmen, wenn man ihn mit Kerosin befüllt – er fährt dann nicht besonders schnell, sondern bald gar nicht mehr.

Zu sehen ist ein Reiter, der auf einem Pferd an parkenden Autos vorbeireitet.
Quelle: IMAGO / Michael Gstettenbauer

3. Eine Pferdestärke ist die Stärke eines Pferdes

Es ist klar, woher dieser Mythos kommt – immerhin heißt es ja schon "Pferdestärke"! Allerdings ist er falsch. Woher kommt also die Bezeichnung?

James Watt, dem wir wirkungsvolle Dampfmaschinen zu verdanken haben, wollte ebendiese an den Mann bringen. Ein Kunde wollte sie aber nur kaufen, wenn sie die gleiche Leistung wie ein Pferd erbringen könnte – damals noch "Motor" Nummer eins. Der Kunde brachte sein stärkstes Pferd, was Watt wusste, weshalb er extra eine stärkere Dampfmaschine baute – der Kunde kaufte sie beeindruckt. Tatsächlich entspricht die Stärke eines Pferdes in etwa 14 PS.

Zu sehen ist ein Schalthebel im Inneren eines Autos.
Quelle: IMAGO / eventfoto54

4. Manuelle Schaltung lenkt den Fahrer ab

Verteidiger automatischer Schaltungen schwören: Man ist beim Fahren abgelenkter, wenn man nebenbei noch selbst schalten muss. Das ist aber Quatsch: Studien zeigen immer wieder, dass weniger Unfälle mit Autos mit manueller Schaltung passieren. Und der Grund dafür ist recht simpel: Wer eine Hand am Lenkrad und eine am Schaltknüppel hat, hat keine Hand frei, um mit Smartphone & Co. rumzuspielen.

Ein Elektroauto wird mithilfe eines Kabels aufgeladen.
Quelle: IMAGO / blickwinkel

5. Elektroautos sind langsamer

Es würde nicht überraschen, wenn dieser Mythos von der Öl-Industrie in die Welt gesetzt wurde. Tatsächlich entspricht er aber nicht der Wahrheit: So konnte der NIO EP9 den Rundenrekord auf dem Nürburgring schlagen, und Autos wie der Tesla S und der Fisker Karma zählen zu den schnellsten Autos der Welt. Was die Geschwindigkeit angeht, stehen Elektroautos Benzinern in nichts mehr nach.

Zu sehen ist ein Auto, das mit Winterreifen durch den Schnee fährt.
Quelle: IMAGO / blickwinkel

6. Mit Allradantrieb braucht man keine Winterreifen

Es ist nicht nur erstaunlich, dass sich dieser Mythos so hartnäckig hält – es ist auch gefährlich! Zwar stimmt es, dass Autos mit Allradantrieb sich einfacher aus matschigen Sackgassen befreien können. Wenn es aber durch Schnee und Eis rutschig ist, hilft das auch nicht mehr weiter. Winterreifen sind für jedes Auto in der kalten Jahreszeit ein Muss.