Nun doch kein Verbrenner-Verbot ab 2030?

Unrealistischer Termin scheinbar vom Tisch

Nun doch kein Verbrenner-Verbot ab 2030?
Quelle: Pexels

Lange mussten leidenschaftliche Fans von Verbrennungsmotoren um die Zukunft ihrer Begeisterung bangen - denn ab 2030 solle den Umweltverschmutzern ein Ende gesetzt werden, fand die Politik. Diese Pläne wurden nun offenbar begraben.

Wer in den Innenstädten deutscher Metropolen unterwegs ist, kommt nicht um sie herum: Die grünen Plaketten, die dort an der Frontscheibe jedes Wagens prangen. In der sogenannten "Umweltzone" dürfen nur Autos fahren, deren Stickstoffoxid- und Feinstaub-Emissionen sich in Grenzen halten. Deutschland ist zunehmend um den Umweltschutz bemüht - doch macht die Politik nun offenbar einen Schritt zurück.

Elektroautos sind auf deutschen Straßen längst kein überraschender Anblick mehr, und auch ihre speziellen "Tankstellen" sieht man immer häufiger. Kein Wunder, unterstützt die Regierung die Anschaffung dieser umweltfreundlicheren Transportmittel doch mit dem "Umweltbonus" in Form von mehreren Tausend Euro. Der Umstieg aufs Elektroauto lohnt sich also nicht nur der Natur zuliebe, sondern auch fürs Portemonnaie - und bis 2030 sollten Benzin- und Dieselautos sogar vollständig verboten werden, hieß es aus politischen Kreisen. Nun jedoch rudern die Grünen ordentlich zurück.

Wie es jetzt um die Zukunft des Verbrennungsmotors in Deutschland steht, liest du auf der nächsten Seite.

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Setzten sich die Grünen vor Kurzem noch mit ganzem Herzen für das Verbot des Verbrennungsmotors in deutschen Gefilden ein, rückten sie nun von diesem Ziel ab.

Dass elektrische Fahrzeuge der Umwelt sicher besser tun als Benzin- oder gar Dieselwagen, ist den meisten Autobesitzern klar; und tatsächlich bringt der Umstieg aufs E-Auto deutliche Vorteile für den Fahrer, u. a. den deutlich geringeren Verschleiß der Fahrzeuge und somit niedrigere Werkstattkosten.

Der Plan der Grünen war es, in der neuen Regierung auch das Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2030 durchzusetzen. Konkret hieß das: Ab diesem Jahr sollten keine Wagen mit Verbrennungsmotor mehr neu zugelassen werden dürfen. Dieser Vorschlag kam bei CSU sowie auch FDP überhaupt nicht gut an, und zugunsten der Koalitionsverhandlungen schlugen die Grünen nun einen Kompromiss vor: Umstieg auf E-Autos - ja, aber nicht bis 2030. Das Ziel wolle man beibehalten und ein Bekenntnis zugunsten dieser Zukunft sei weiterhin auf dem Tisch, doch nicht mit diesem Termin; er sei unrealistisch. Als Mitglied der sogenannten ZEV-Allianz hat sich Deutschland allerdings zusätzlich vorgenommen, Verbrennungsmotoren bis 2050 komplett von der Straße zu verbannen. 

Zuallererst müssen Diesel-Wagen daran glauben. Was Fahrer eines Diesel-Fahrzeugs schon bald erwartet, liest du auf der nächsten Seite.

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Die blaue Plakette: Die Verbannung des Dieselmotors?

Laut Umweltbundesamt machen Dieselmotoren etwa zwei Drittel der Stickoxid-Emissionen aus - und in manchen deutschen Großstädten wird der Grenzwert weit überschritten. Dem Dieselmotor droht nun das Aus in Form einer blauen Plakette.

Mit einer grünen Plakette in die Innenstadt? Bis jetzt ist das uneingeschränkt möglich - doch ab 2018 könnte sich das bereits ändern, denn viele deutsche Städte wollen nun gegen Dieselautomobile mit einer Abgasnorm unter Euro 6 vorgehen; das betrifft aktuell etwa vier Fünftel aller zugelassenen Dieselwagen, denn selbst 2015 gekaufte Diesel haben Euro 5. Die blaue Plakette soll nun das bisherige Rot-Gelb-Grün-System ergänzen und alle Autos mit einer Euro-6-Norm als solche ausweisen, um ihnen das Einfahren in die Umweltzone zu ermöglichen. 

Was man tun kann, wenn das eigene Auto betroffen ist, liest du auf der nächsten Seite.

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Vorweg: Du musst nun nicht versuchen, deinen Diesel krampfhaft loszuwerden - er lässt sich den neuen Normen entsprechend umrüsten. Doch das ist meist nicht billig.

Neuere Dieselwagen sind dabei leichtern an die aktuellen Standards anzupassen; häufig hilft schon ein Software-Update. Bei älteren Wagen geht es jedoch an die Hardware, und das ist mit viel Aufwand verbunden - was ordentlich kostet. Denn nur ein Partikelfilter reicht nicht: Wer Euro 6 entsprechen will, braucht eine Abgasreinigung. Der Partikelfilter kann jedoch dafür sorgen, dass die gelbe Plakette nun zur grünen wird, und das erlaubt zumindest das Einfahren in die bisherigen grünen Umweltzonen.

Die blaue Plakette ist noch nicht da und bisher heftig umstritten, würde sie doch etwa 13 Millionen Dieselwagen aus diversen Umweltzonen verbannen. Betroffen sind die Städte Stuttgart, Hamburg, München, Düsseldorf, Limburg, Reutlingen, Köln, Bonn, Aachen, Essen, Gelsenkirchen, Frankfurt am Main, Mainz, Reutlingen, Darmstadt, Limburg, Wiesbaden und Berlin - überall dort entsprechen die Emissionen nicht den Grenzwerten und Fahrverbote werden diskutiert.