Deshalb muss man die Parkscheibe richtig einstellen

Mit der Parkscheibe kann man anzeigen wie lange man irgendwo vor hat zu parken. Doch die Parkscheibe muss man auch richtig einstellen. Sonst geht's ins Geld

Die Parkscheibe muss man richtig einstelllen
Quelle: IMAGO / imagebroker

Die Parkscheibe dient nicht nur als Hilfsmittel für den Autofahrer, um die Parkdauer anzuzeigen, sondern hat auch eine gesetzliche Funktion im Straßenverkehr. Laut StVO muss die Scheibe gut sichtbar im Auto platziert werden und die Ankunftszeit angeben, sodass jederzeit nachvollziehbar ist, wie lange der Parkplatz bereits belegt ist. Außerdem gibt es verschiedene Vorgaben zur Einstellung der Parkscheibe, je nachdem, welche Art von Parkplatz es ist. Zum Beispiel muss bei Halteverbotszonen die Ankunftszeit auf die nächstgelegene Viertelstunde gerundet werden, während bei blauen Zonen, welche eine maximale Parkdauer vorgeben, die Scheibe millimetergenau und ohne Zeitvorverlegung eingestellt werden muss. Die korrekte Nutzung der Parkscheibe ist also ein wichtiger Bestandteil des Straßenverkehrs, um Bußgelder und Ärger zu vermeiden. Wie genau du die Parkscheibe richtig einstellen sollst, erfährst du auf den nächsten Seiten ...

Auf Parkplätzen wird oft das Einstellen der Parkscheibe verlangt
Quelle: IMAGO / Enters

Wenn du bisher dachtest, eine Parkscheibe sei nur auf Parkplätzen notwendig, bei denen du einen Parkschein ziehen musst oder die klar beschildert sind, liegst du falsch. Auch auf vielen Supermarktparkplätzen werden die blauen Plastikkarten kontrolliert.

Viele private Pächter versuchen so sicherzugehen, dass sich keine Dauerparker auf den öffentlichen Parkplätzen breitmachen. Deswegen kann es schon mal vorkommen, dass vergessliche Autofahrer bis zu 30 Euro Strafe hinblättern müssen.

Wenn du gegen das Knöllchen vorgehen willst, solltest du schriftlich Widerspruch einlegen und mit deinem Kassenbon belegen, dass du tatsächlich einkaufen warst. Alternativ kannst du auch direkt mit deinem Strafzettel zur Supermarktkasse gehen und schauen, ob sich nicht vielleicht doch aus Kulanzgründen etwas daran rütteln lässt.

Aber wer bezahlt eigentlich das Knöllchen? Fahrer oder Fahrzeugbesitzer?

Vor allem in der Innenstadt wird die Parkscheibe öfters benötigt
Quelle: IMAGO / Stephan Görlich

Offiziell gilt die Halterhaftung auf privaten Parkplätzen nicht. Für die Strafe muss also in der Regel derjenige aufkommen, der zum Zeitpunkt des Falschparkens der Fahrer des Autos war. Allerdings lässt sich das hinterher schwer nachweisen.

Wichtig ist es deshalb, genau auf die entsprechenden Verkehrszeichen zu achten und so genau zu wissen, welche Parkzeit der StVO zufolge auf dem jeweiligen Parkplatz erlaubt ist. Hierbei solltest du aufpassen, dass deine Parkscheibe gut zu erkennen ist. Zwar gibt es keine Vorschrift bezüglich des genauen Ortes, an dem du sie positionierst, jedoch kannst du mit dem Amaturenbrett eigentlich nichts falsch machen.

Aber wie sieht es eigentlich mit Motorrädern aus?

Auch Motorradfahrer benötigen eine Parkscheibe
Quelle: IMAGO / Geisser

Auch Motorradfahrer kommen um die Parkscheibe nicht herum. Das Einstellen der Parkscheibe beim Motorradfahren ist genauso wichtig wie bei Autos. Hierbei reicht es nicht, einfach einen handgeschriebenen Zettel am Fahrzeug zu befestigen. Stattdessen macht es mehr Sinn, ein gelochtes offizielles Exemplar mit einem Kabelbinder oder ähnlichem an der Maschine festzubinden. Hierbei ist es wichtig, dass die Parkscheibe (oder ähnliches) gut sichtbar hinter dem Vorderrad platziert wird. Somit kann sichergestellt werden, dass die Parkzeit nicht überschritten wird und keine Strafzettel drohen. Also auch Motorradfahrer sollten darauf achten, die Parkscheibe korrekt einzustellen und ihre Parkzeit im Blick zu behalten.

Und wie genau wird die Parkscheibe eingestellt? Auf welche Stunde wird auf- oder abgerundet?

Es gibt ein paar Regeln die du zur Parkscheibe beachten solltest
Quelle: IMAGO / photosteinmaurer.com

Als Grundregel kannst du dir merken: Es wird immer auf die halbe Stunde aufgerundet. Das bedeutet, der weiße Zeiger muss eine halbe Stunde nach der Ankunftszeit liegen. Wenn du also um 11.06 Uhr ankommst, musst du die Parkscheibe auf 11.30 Uhr stellen. Wenn du um 17.34 Uhr einparkst, drehst du sie auf 18.00 Uhr.

Solltest du dich nicht an diese Regel halten und irgendeine Zwischenzeit einstellen, besteht die Gefahr, dass ein besonders pingeliger Kontrolleur diesen Gesetzesbruch ahndet. Solch eine Verwarnung kann mindestens zehn Euro kosten.

Und was passiert, wenn du die Parkscheibe nachträglich veränderst? Und wie hoch ist die Strafe, wenn du zu spät wieder bei deinem Auto auftauchst?

So teuer kann es werden, wenn die Parkscheibe nicht richtig eingestellt ist
Quelle: IMAGO / Rolf Poss

Das Überziehen der Parkzeit wird nicht nur ärgerlich, weil man womöglich auch noch einen Strafzettel erhält, sondern kann auch ganz schön teuer werden. Wer es nicht schafft, pünktlich zurückzukommen und den Parkschein zu verlängern, muss mit einem Bußgeld rechnen. Der genaue Bußgeldkatalog  sieht dabei für jede Zeitüberschreitung ein anderes Strafgeld vor. So muss für eine Überziehung von 30 Minuten bereits 10 Euro gezahlt werden, bei einer Stunde sind es schon 15 Euro und bei einer Überziehung von bis zu 2 Stunden muss man 20 Euro berappen. Wer sogar bis zu 3 Stunden überzieht, muss mit 25 Euro Strafe rechnen, während bei einer Überziehung von mehr als 3 Stunden das Bußgeld auf 30 Euro ansteigt. Daher lohnt es sich, immer rechtzeitig zurückzukehren und den Parkschein zu verlängern.

Parkverbot am Werktag: Gehört der Samstag dazu? Wir haben die Antwort für dich.
Quelle: IMAGO / Horst Galuschka

Parkverbot am Werktag: Gehört der Samstag dazu?

Das Thema Parkverbot am Werktag kann für manche Autofahrer verwirrend sein, insbesondere wenn es darum geht zu entscheiden, ob es auch für den Samstag gilt. Grundsätzlich bedeutet Werktag jeder Tag von Montag bis Freitag, an dem die meisten Menschen arbeiten. Sonn- und Feiertage sind von Werktagen ausgeschlossen. In einigen Städten und Gemeinden gilt jedoch auch an Samstagen Parkverbot, insbesondere in belebten Geschäfts- und Einkaufsvierteln. Es ist daher wichtig, die Beschilderung vor Ort sorgfältig zu lesen und gegebenenfalls nachzufragen, um Bußgelder oder Abschleppkosten zu vermeiden. 

Der Bundesgerichtshof hat jedoch entschieden, dass der Samstag auch zu den Werktagen gehört, denn dazu zählen alle Tage, die nicht gesetzliche Feiertage oder Sonntage sind. 

Es gibt einen Trick, um die Parkzeit zu verlängern, doch man muss auf eine Sache achten.
Quelle: IMAGO / Future Image

Kann man die Parkzeit durch den Trick verlängern?

Auf Instagram TikTok und Co.  werden immer allerhand Tricks und Tipps veröffentlicht, manche auch rund ums Thema Auto – und parken! Doch einer sticht besonders ins Auge, denn anscheinend hilft der Trick, die Parkzeit zu verlängern:

Viele denken, dass es reicht, nach dem Ablaufen der Parkzeit das Auto kurz nach vorne und hinten zu bewegen, um den Parkplatz nochmals nutzen zu können. Doch geht das wirklich? Nein, leider nicht.

Was aber geht, ist einen „neuen“ Parkvorgang zu starten. Indem du einmal um den Block fährst und dann wieder in die Parklücke fährst, kannst du den Parkplatz erneut nutzen – du musst nur Glück haben, dass in der Zwischenzeit niemand anders deinen Platz geschnappt hat! 

Mit einer Sache kannst du zeitweise aber doch umsonst parken:

Empfohlener externer Inhalt
TikTok

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Mit der „Brötchentaste“ umsonst parken

In einigen Orten kannst du tatsächlich zwischen 15 und 30 Minuten mit der „Brötchentaste“ umsonst parken – dazu gehören zum Beispiel Köln und Bergisch Gladbach. Dafür musst du nur auf den besagten Knopf drücken und es löst sich ein kostenfreier Parkschein für die Zeit, damit du mal eben ein Paket abholen oder besagte Brötchen bei einer Bäckerei holen kannst, ohne zusätzliche Kosten zu tragen. Obwohl es bereits Forderungen gab, diesen Knopf auch bundesweit umzusetzen, steht er stark in der Kritik und ist derzeit Angelegenheit der einzelnen Kommunen. Ausprobieren kannst du es zumindest! Übrigens: Der Knopf befreit dich trotzdem nicht davon, einen Parkschein für die Zeit zu lösen.

Selbst die Parkscheibe könnte demnächst schon der Vergangenheit angehören:

Immer mehr Menschen nutzen Park-Apps, um ihr Auto in der Stadt abzustellen.
Quelle: IMAGO / Rüdiger Wölk

Wird die Parkscheibe bald aussterben? 

Ja, richtig gelesen. In immer mehr Städten gibt es mittlerweile eine schlaue und innovative Alternative zur guten, alten Parkscheibe. Und sie heißt: Park-App! Vor allem junge Leute nutzen immer öfter eine Park-App, die mit ihrem Auto verbunden ist – gezahlt wird online, denn die App ist mit dem Konto des oder der Inhaberin verbunden. So wird parken einfach gemacht. Ein weiterer Vorteil ist, dass man die Zeiten individueller einstellen kann: Ist man früher als gedacht wieder beim Auto, kann man den Parkvorgang frühzeitig beenden und muss weniger zahlen. Ziemlich praktisch, finden wir.

Benutzt du auch mittlerweile Park-Apps? 

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Unnützes Wissen 26.04.2023 09:07
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Wegen einer pinken Parkscheibe ein Knöllchen: Ist sie verboten?

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Die pinke Parkscheibe ist ein cooles Geschenk und ganz ehrlich, sie sieht ja auch mega aus! Doch eine Frau bekam dafür ein Knöllchen. Ist sie verboten?

Knöllchen wegen einer pinken Parkscheibe? 

Die meisten Autofahrer haben es eigentlich zur Routine gemacht: Wenn sie sich auf einem Parkplatz mit zeitlich begrenzter Parkdauer befinden, legen sie ihre Parkscheibe in die Windschutzscheibe. Genau das tat auch eine Frau aus Nordrhein-Westfalen, als sie kurz in Sankt Augustin ihr Fahrzeug abstellen wollte. Jedoch als sie zu ihrem Auto zurückkehrte, fand sie trotzdem ein saftiges Knöllchen unter ihrem Scheibenwischer vor. Der Grund dafür war, dass ihre Parkscheibe pink war. Doch ist es wirklich erlaubt oder in Deutschland tatsächlich verboten, eine pinke Parkscheibe zu verwenden? Welchen Unterschied macht es eigentlich, welche Farbe die Parkscheibe hat?

Alle wichtigen Informationen findest du in dem Artikel!

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