Verkehrsverstöße im Ausland

Selbst im EU-Ausland herrschen teilweise andere Regeln als in Deutschland. So kommt es, oft aus Versehen, zu Verkehrsverstößen.

Nicht alle Verkehrsverstöße werden wie in Deutschland gehandhabt.
Quelle: IMAGO / Forum

Zugegeben, es ist schon schwierig genug in Deutschland alle Verkehrsregeln zu kennen. Die Fahrschule ist bei vielen schon lange her und daher geraten ein paar Regeln schnell in Vergessenheit. Doch im Ausland gibt es teilweise ganz andere Regeln oder Fehler, die in Deutschland nichts kosten würden. Wenn du also einen Urlaub mit dem Auto planst oder dir vor Ort einen Mietwagen besorgen willst, solltest du dich mit den jeweiligen Verkehrsgesetzen beschäftigen. Du willst Verkehrsverstöße im Ausland vermeiden? Dann solltest du dir folgenden Seiten gut durchlesen.

Nicht nur in Deutschland glauben wir immer fehlerhafter Weise an Mythen und geraten so in Geldfallen. Auch im Ausland liegen viele Annahmen zu Regeln falsch. Wir haben dir die wichtigsten Verkehrsregeln im Ausland zusammengefasst, die von unseren deutschen eindeutig abweichen und leider öfter zu Bußgeldern führen ...

Blitzer-Apps können in manchen Ländern ziemlich teuer werden.
Quelle: IMAGO / Addictive Stock

#1 Blitzer-Apps

Fangen wir mit einer praktischen Hilfe an, die leider vielerorts verboten ist: die sogenannte  Blitzer-App. Kennst du sie? Wenn nicht, absolut verständlich. Denn die Benutzung von Apps, die Blitzer anzeigen oder Navigationsgeräte, die darauf aufmerksam machen, ist bei uns zulande verboten. Wer dagegen verstößt, muss in Deutschland bis zu 75 Euro blechen. In Belgien, Frankreich, Spanien und Luxemburg sind solche Geräte allerdings erlaubt. Hier kannst du sie nutzen, wenn sie dich noch vom Verkehr ablenkt.

Doch es gibt auch ein Land, in dem du sie auf keinen Fall mitnehmen solltest: In Tschechien kostet so ein Verstoß nämlich bis zu 7.000 Euro Strafe.

In Deutschland gibt es nur wenige Momente, in denen wir einer Strafe entkommen, nachdem wir geblitzt wurden. Doch hier ist eine Ausnahme.

Kommen wir zur nächsten Regel ...

Das Handy am Steuer ist wahrscheinlich niemals eine gute Idee.
Quelle: IMAGO / Shotshop

#2 Handy am Steuer

Telefonieren und dabei das Handy am Ohr halten, während du am Steuer sitzt! Ein absolutes NoGo, dass super gefährlich ist und du nicht tun solltest, egal, wie dringend der Anruf erscheint. Im Notfall solltest du immer an den Rand fahren, um einen Anruf entgegen zu nehmen.

Wer beim Fahren telefoniert oder Nachrichten schreibt, wird eigentlich in allen Ländern teuer abgestraft. In Spanien und Dänemark liegen die Strafen allerdings bei über 200 Euro. Die Niederländer bestrafen diesen Verstoß mit 230 Euro noch am höchsten. Also Handy weg vom Steuer - so sparst du Geld und setzt dein Leben nicht aufs Spiel.

Kommen wir zur nächsten Regel ...

Unangeschnallt zu fahren, ist nicht nur gefährlich, sondern bringt auch ein ordentliches Bußgeld mit sich.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

#3 Anschnallen

In sämtlichen EU-Ländern sind Bußgelder für das Nicht-Anschnallen im Auto vorgesehen. Allerdings variieren die Strafhöhen erheblich. In Schottland beispielsweise kann die höchste Geldbuße bis zu 570 Euro betragen. Auch in Dänemark und Spanien sind 200 Euro als Sanktion möglich. Daher ist es ratsam, sich stets, wie auch in Deutschland, anzuschnallen.

Die Verpflichtung zum Anschnallen ist nicht nur eine gesetzliche Vorgabe, sondern vor allem ein wesentlicher Beitrag zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Ein angelegter Sicherheitsgurt minimiert das Risiko schwerwiegender Verletzungen im Falle eines Unfalls erheblich. Dieses einfache und dennoch äußerst effektive Sicherheitsmittel ist ein entscheidender Faktor für den persönlichen Schutz im Straßenverkehr.

Kommen wir zur nächsten Regel ...

Alkohol am Steuer ist niemals eine gute Idee.
Quelle: IMAGO / Joko

#4 Alkohol am Steuer

Alkohol am Steuer zählt zweifellos zu den schwerwiegendsten Verkehrsverstößen weltweit. In Dänemark wird diese Vergehen mit einer Geldbuße in Höhe eines Nettomonatsverdienstes geahndet. In der Schweiz, Italien und Spanien können sogar bis zu 500 Euro als Strafe anfallen. Aus diesem Grund ist es von höchster Wichtigkeit, auch im Ausland stets nüchtern am Steuer zu sein.

Die Folgen von Alkoholeinfluss am Steuer sind weitreichend und können tragische Konsequenzen nach sich ziehen. Sie gefährden nicht nur das eigene Leben, sondern auch das anderer Verkehrsteilnehmer. Verlangsamte Reaktionszeiten und eingeschränkte Urteilsfähigkeit sind nur einige der riskanten Folgen. Deshalb ist es unabdingbar, sich der Verantwortung bewusst zu sein und keinerlei Alkohol zu konsumieren, wenn man am Steuer sitzt.

Kommen wir zur nächsten Regel ...

Nicht in allen Ländern werden Falschparker so milde bestraft
Quelle: IMAGO / photosteinmaurer.com

#5 Falsch parken

In Deutschland zieht falsches Parken lediglich eine vergleichsweise geringe Geldstrafe nach sich. Im Ausland hingegen gestalten sich die Konsequenzen schon erheblich drastischer. In Dänemark sind bereits etwa 70 Euro zu entrichten, während in den Niederlanden sogar 95 Euro anfallen können. Norwegen belegt mit 80 Euro ebenfalls einen Spitzenplatz in Bezug auf die Höhe der Strafe. Daher ist es ratsam, die Verkehrszeichen aufmerksam zu lesen und gewissenhaft Parkgebühren zu entrichten.

Die beträchtlichen Unterschiede in den Strafmaßen verdeutlichen, wie ernst das ordnungsgemäße Parken im Ausland genommen wird. Es dient nicht nur der Vermeidung von Bußgeldern, sondern vor allem auch der reibungslosen Funktion des Verkehrs und der Sicherheit aller Beteiligten.

Kommen wir zur nächsten Regel ...

Geschwindigkeitsüberschreitungen werden nicht gerne gesehen.
Quelle: IMAGO / Cover-Images

#6 Zu schnell fahren

Im Ausland wird das Überschreiten der Geschwindigkeitsbegrenzung um 20 Kilometer pro Stunde in der Regel deutlich strenger geahndet als hierzulande. In Belgien beginnen die Strafen bei 100 Euro, in Dänemark bei 135 Euro und in Finnland sogar schon bei 200 Euro. Unsere Nachbarn in den Niederlanden sind bekannt für ihre rigorosen Strafen, die bei 165 Euro für zu schnelles Fahren beginnen. Das kostenintensivste Land ist hierbei Schweden, wo ein Bußgeld von 250 Euro fällig wird. Im Vergleich dazu kommt man in Serbien beispielsweise mit 25 Euro davon.

Kommen wir zur nächsten Möglichkeit, ordentlich blechen zu müssen ...

Wer über eine rote Ampel fährt, kann schon einmal für das Bußgeld sparen.
Quelle: IMAGO / Hanno Bode

#7 Rote Ampel

Im Ausland sollten Verkehrsteilnehmer besonders wachsam sein, wenn es um das Überfahren einer roten Ampel geht, da die Strafen erheblich sein können. In Dänemark beispielsweise sind satte 270 Euro Bußgeld zu entrichten, während in Schottland sogar bis zu 1140 Euro fällig werden können. Auch Norwegen (540 Euro) und die Niederlande (230 Euro) nehmen in dieser Hinsicht eine Spitzenposition ein. Auffällig ist, dass auch hier die Höhe der Bußgelder teils erheblich voneinander abweicht.

In Polen hingegen ist die Strafe vergleichsweise moderat: Dort beläuft sich das Bußgeld bei Überfahren einer roten Ampel auf lediglich 60 Euro. Diese beträchtlichen Unterschiede in den Strafmaßen verdeutlichen, wie unterschiedlich Verkehrsverstöße im internationalen Vergleich geahndet werden.

Und auch bei der nächsten Regel wird es teuer ...

Unerlaubtes Überholen führt gerne zu Unfällen, weswegen es hart bestraft wird.
Quelle: IMAGO / imagebroker

#8 Unerlaubt überholen

Verkehrsteilnehmer sollten sich im Klaren darüber sein, dass das Ignorieren eines Überholverbots teuer zu stehen kommen kann. In Norwegen beläuft sich die Strafe hierfür auf satte 600 Euro, in den Niederlanden auf 230 Euro und in Slowenien sogar bis zu 500 Euro. Angesichts der potenziell gefährlichen Konsequenzen von Überholmanövern an unzulässigen Stellen ist es nicht verwunderlich, dass diese Vergehen streng geahndet werden. Gerade in einem Land, in dem du dich nicht auskennst, solltest du die strengen Regeln als Anleitung nehmen, hier besonders achtsam zu sein. Denn die Überholverbote wurden aus Sicherheitsgründen aufgestellt.

Kommen wir zu nächsten Strafgeldfalle ...

Bei über 50 km/h zu schnell wird es in fast jedem Land wirklich teuer.
Quelle: IMAGO / YAY Images

#9 Über 50 km/h zu schnell fahren

Wer mehr als 50 km/h über der erlaubten Geschwindigkeitsbegrenzung unterwegs ist, sieht sich nicht nur in Deutschland mit empfindlichen Strafen konfrontiert. Auch in anderen europäischen Ländern sind die Sanktionen drastisch. In Belgien und Dänemark sind 300 Euro zu entrichten, während in Frankreich sogar bis zu 1500 Euro als Bußgeld verhängt werden können. Eine besonders empfindliche Strafe erwartet Verkehrssünder in Schottland, wo ein Verstoß dieser Art mit beeindruckenden 2850 Euro geahndet wird – dies markiert die Spitze der Strafhöhen in Europa.

Doch das ist nicht alles. Es gibt noch mehr Geldfallen im Auslandsverkehr ...

In Irland und in Großbritannien (England, Schottland, Wales), gilt der Linksverkehr.
Quelle: Midjourney

#10 Falsche Fahrseite benutzen

In Irland und in Großbritannien (England, Schottland, Wales), gilt der Linksverkehr. Das bedeutet, dass Fahrzeuge auf der linken Straßenseite fahren. Wenn man diese Regel nicht beachtet und auf der falschen Seite fährt, kann das schwerwiegende Folgen haben, da es zu gefährlichen Situationen und Unfällen führen kann.

Die genaue Strafe für das Fahren auf der falschen Seite kann je nach den Umständen und der Ernsthaftigkeit des Verstoßes variieren. In der Regel können Strafen für Verkehrsverstöße in solchen Fällen empfindlich ausfallen. Es ist möglich, dass Geldstrafen verhängt, Punkte im Verkehrssystem vergeben oder sogar Fahrverbote ausgesprochen werden.

Auch das Nächste ist eine echte Geldfalle ...

In einigen Ländern herrscht von November bis März/April Winterreifenpflicht.
Quelle: Midjourney

#11 Keine Winterreifen im Winter

In einigen Ländern herrscht von November bis März/April Winterreifenpflicht. Die Strafen für das Fahren ohne Winterreifen im Winter können je nach EU-Land unterschiedlich sein. In Deutschland beträgt das Bußgeld 60 Euro und es wird ein Punkt in Flensburg vergeben. Bei Behinderung des Verkehrs erhöht sich das Bußgeld auf 80 Euro und es wird ebenfalls ein Punkt in Flensburg vergeben.

In Österreich kann das Bußgeld bis zu 5.000 Euro betragen, abhängig von der Schwere des Verstoßes. In Frankreich liegt das Bußgeld bei bis zu 135 Euro. In Italien sind es bis zu 84 Euro und in Spanien bis zu 200 Euro. Schweden verhängt Bußgelder von bis zu 120 Euro für das Fahren ohne Winterreifen. Norwegen ist besonders streng und kann Bußgelder von bis zu 1.500 Euro verhängen. In Finnland beträgt das Bußgeld bis zu 100 Euro, und in Tschechien sind es bis zu 2.000 CZK (etwa 80 Euro).

Auch die nächste Regel kann teuer werden ...

Die Tagfahrlichtpflicht besteht in verschiedenen EU-Ländern.
Quelle: Midjourney

#12 Lichtpflicht am Tag

Die Tagfahrlichtpflicht besteht in verschiedenen EU-Ländern. In Norwegen ist das Fahren mit eingeschaltetem Tagfahrlicht ganzjährig verpflichtend. Verstöße können mit einem Bußgeld von bis zu 400 Euro geahndet werden. Auch in Schweden ist das Fahren mit Tagfahrlicht das ganze Jahr über vorgeschrieben. Bei einem Verstoß drohen Bußgelder von bis zu 150 Euro.

In Dänemark herrscht ebenfalls eine ganzjährige Pflicht zum Fahren mit eingeschaltetem Tagfahrlicht. Verstöße können hier mit Bußgeldern von bis zu 100 Euro belegt werden. In Finnland und Island gilt die Tagfahrlichtpflicht ebenfalls ganzjährig. Bußgelder bei Verstößen können bis zu 100 Euro betragen.

In Ungarn und Lettland müssen Fahrzeuge außerhalb geschlossener Ortschaften ganzjährig mit eingeschaltetem Tagfahrlicht fahren. Verstöße können in Ungarn mit Bußgeldern von bis zu 70 Euro und in Lettland mit bis zu 70 Euro geahndet werden.

Pinterest Pin Achtung: Wenn du in dem EU-Land unerlaubt überholst, wird es richtig tauer!