Motor, Reifendruck, Tank & Co.: Wie schütze ich mein Auto vor Hitze?
Wie kühlt man sein Auto und auch sich selbst bei Hitze schnell runter? Manche Autoteile sind ja besonders anfällig, wenn es heiß wird. Das sind die Tricks:

Extreme Hitze im Auto belastet nicht nur Fahrer*innen und Insassen, sondern kann auch technische Probleme verursachen. Hohe Temperaturen wirken sich auf Reifen, Batterie, Kraftstoffsystem und Innenraum aus und können die Sicherheit und Funktion des Fahrzeugs beeinträchtigen. Von steigenden Reifendruckwerten bis zu Startschwierigkeiten und Materialschäden – wir zeigen dir, wie du dein Auto vor Hitze schützt!
Was du beachten solltest und wie du dein Auto schützen kannst, verraten wir dir auf den nächsten Seiten:

Was passiert mit der Elektronik im Auto bei großer Hitze?
Für die Elektronik im Auto ist es notwendig, sie nicht zu starken Belastungen durch Hitze auszusetzen. Im Sommer können unter der Motorhaube schon einmal um die 100 Grad Celsius entstehen, obwohl empfindliche Bauteile wie Halbleiter gar nicht dafür ausgelegt sind – da wird es schon ab 85 Grad kritisch. Als Folge können sich die Teile ausdehnen und beim Abkühlen dann Schäden entstehen, die du erst verspätet erkennst. Darum solltest du bei Kontrollleuchten auch direkt den Weg in die Werkstatt anpeilen, eh du irgendwo am Straßenrand liegenbleibst. Ansonsten sind schattige Plätzchen zum Parken auch immer eine gute Option, damit sich die Teile nicht ganz so sehr erhitzen.
Gehen wir ins Detail:

Wie wirkt sich extreme Hitze auf den Reifendruck aus?
Bei großer Hitze steigt der Reifendruck deutlich an – und das kann gefährlich werden. Der Grund: Warme Luft dehnt sich aus. Schon bei einem Temperaturanstieg von nur 10 Grad Celsius kann der Luftdruck im Reifen um etwa 0,1 bar steigen. An einem heißen Sommertag, wenn sich das Auto zusätzlich aufheizt, kann der Druck somit schnell über den empfohlenen Wert hinausgehen. Daher solltest du den Reifendruck morgens oder bei kühlem Reifen kontrollieren – nicht direkt nach der Fahrt oder in der Mittagshitze. Die Herstellerangaben im Tankdeckel oder in der Türinnenseite gelten immer für kalte Reifen.
Das sind die Folgen eines zu hohen Reifendrucks:
- Schlechtere Bodenhaftung
- Längerer Bremsweg
- Ungleichmäßiger Reifenverschleiß
- Im Extremfall: Reifenschäden oder sogar ein Reifenplatzer
Auch die Frage beschäftigt viele Autofahrer*innen:

Kann ein voller Tank bei Hitze explodieren?
Ein voller Tank explodiert bei Hitze in der Regel nicht – moderne Kraftstoffsysteme sind dafür ausgelegt, Temperaturschwankungen sicher auszugleichen. Der Tank ist belüftet und kann den entstehenden Druck durch Hitze kontrolliert ableiten. Allerdings dehnt sich Benzin bei Wärme aus, weshalb der Tank niemals randvoll befüllt werden sollte – besonders nicht an heißen Tagen. Das kann dazu führen, dass Kraftstoff überläuft und verdunstet. Die Dämpfe sind leicht entzündlich und stellen vor allem beim Tanken ein Risiko dar. Daher solltest du den Tank im Sommer nur bis zum automatischen Abschalten der Zapfpistole füllen – nicht „nachdrücken“.
Wie sieht es eigentlich generell mit dem Benzinverbrauch aus?

Wie verändert sich der Benzinverbrauch bei großer Hitze?
Hohe Temperaturen können den Benzinverbrauch beeinflussen – allerdings auf unterschiedliche Weise:
- Klimaanlage an = Mehrverbrauch: Eine eingeschaltete Klimaanlage erhöht den Kraftstoffverbrauch um bis zu 0,5–1,5 Liter pro 100 km, je nach Fahrzeugtyp.
- Heißer Motor = Geringerer Verbrauch: Ein bereits betriebswarmer Motor arbeitet effizienter, was den Verbrauch etwas senken kann.
- Staus und langsames Fahren bei Hitze = Höherer Verbrauch: Gerade bei Stadtfahrten oder Urlaubsverkehr mit Stop-and-go steigt der Verbrauch deutlich an.
Kurz gesagt: Der Energiebedarf durch die Klimaanlage und häufigeres Stoppen und Anfahren erhöhen den Verbrauch, während sich warme Temperaturen auf den Motor selbst eher positiv auswirken können.
Wie steht es um regelmäßige Kontrollen?

Wie oft sollte man bei Hitze Öl, Kühlwasser und andere Flüssigkeiten kontrollieren?
Bei sommerlicher Hitze sollte man die wichtigsten Flüssigkeiten im Auto regelmäßig kontrollieren – am besten alle zwei bis drei Wochen, besonders vor längeren Fahrten oder Urlaubsreisen. Hitze kann den Verbrauch und die Verdunstung von Motoröl , Kühlflüssigkeit , Scheibenwischwasser und Bremsflüssigkeit beschleunigen. Gerade das Kühlmittel ist entscheidend: Sinkt der Stand zu stark, kann der Motor überhitzen – was teure Schäden verursachen kann. Auch das Motoröl verliert bei Hitze schneller an Viskosität und schützt den Motor weniger zuverlässig. Deshalb sollte man den Ölstand bei heißem Wetter häufiger prüfen – möglichst bei kaltem Motor und auf ebener Fläche.
Was macht man, wenn das Auto doch den Geist aufgibt?

Was tun, wenn das Auto bei Hitze nicht mehr anspringt?
An heißen Tagen springt das Auto manchmal nicht an – oft liegt das an der Hitze. Besonders anfällig ist die Batterie: Hohe Temperaturen setzen ihr zu, vor allem wenn sie älter ist. Auch Probleme im Kraftstoffsystem können auftreten, etwa wenn Benzin in der Leitung verdampft (Vapor Lock). Bei moderneren Autos sind es häufig elektronische Bauteile wie Sensoren oder Steuergeräte, die bei Hitze streiken.
In vielen Fällen hilft es, die Zündung auszuschalten, die Motorhaube zu öffnen und zehn Minuten zu warten, damit sich der Motorraum abkühlen kann. Tritt das Problem häufiger auf, sollte die Batterie geprüft und das Fahrzeug gewartet werden – vor allem im Hinblick auf Zündung und Kraftstoffversorgung.
Ist dir das mal bei der Klimaanlage aufgefallen?

Warum stinkt die Klimaanlage im Sommer manchmal?
Ein unangenehmer Geruch aus der Klimaanlage entsteht häufig, wenn sich Bakterien, Schimmel oder Pilze im System gebildet haben. Beim Kühlen entsteht im Verdampfer Kondenswasser, das bei unzureichender Wartung oder Belüftung nicht vollständig verdunstet. Die Feuchtigkeit bleibt im System und bietet ideale Bedingungen für Mikroorganismen. Typisch ist ein muffiger oder modriger Geruch, der meist direkt beim Einschalten der Klimaanlage auftritt. Neben dem störenden Geruch kann das auch gesundheitliche Folgen haben, zum Beispiel Reizungen der Atemwege oder allergische Reaktionen.
Um dem vorzubeugen, sollte die Klimaanlage mindestens einmal im Jahr – am besten vor der Sommerzeit – gereinigt oder desinfiziert werden. Zusätzlich hilft es, die Anlage kurz vor Fahrtende auszuschalten und die Lüftung weiterlaufen zu lassen. So kann der Verdampfer besser abtrocknen und Bakterien haben weniger Chancen, sich zu bilden.
Auch damit haben viele Fahrer*innen Probleme:

Wie kann ich Ledersitze im Sommer vor Überhitzung schützen?
Hohe Temperaturen können Leder und Kunststoffe im Auto stark beanspruchen. Um Risse und Verfärbungen zu vermeiden, solltest du regelmäßig Pflegemittel verwenden. Spezielle Lederpflegeprodukte halten das Material geschmeidig und verhindern das Austrocknen. Auch Kunststoffteile wie das Armaturenbrett oder Türverkleidungen profitieren von entsprechenden Pflegeprodukten, die einen UV-Schutz bieten. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Langlebigkeit der Materialien bei, sondern sorgen auch dafür, dass sich die Oberflächen nicht so stark aufheizen.
Auch das ist wichtig:

Wie kann man die Luft im Auto bei Hitze frisch halten?
Ein sauberer Innenraum kann die gefühlte Temperatur ebenfalls beeinflussen. Entferne regelmäßig Staub und Schmutz, da diese die Hitze speichern und die Luftqualität im Auto verschlechtern können. Verwende helle Sitzbezüge, die weniger Wärme aufnehmen als dunkle. Auch die Fußmatten sollten regelmäßig gereinigt oder durch solche ersetzt werden, die weniger Wärme speichern. Eine aufgeräumte Fahrgastzelle wirkt nicht nur angenehmer, sondern trägt auch zur besseren Luftzirkulation bei. Zudem solltest du darauf achten, keine unnötigen Gegenstände im Auto zu lassen, die sich in der Hitze aufheizen und unangenehme Gerüche verbreiten könnten.