Souvenirs aus dem Urlaub, die an der Grenze erlaubt und verboten sind
Jeder liebt Urlaubssouvenirs. Doch Vorsicht: Viele Mitbringsel sind verboten! Was du problemlos durch den Zoll bekommst und was strafbar ist, liest du hier.
Ein Souvenir, günstige Technik oder die klassische Stange Zigaretten – kaum jemand kommt mit leichteren Koffern aus dem Urlaub zurück, als er hingefahren ist. Und mittlerweile haben wir uns so an kontrollfreie Grenzen bei Reisen innerhalb der Europäischen Union gewöhnt, dass viele gar nicht mehr daran denken, dass es immer noch Zollvorschriften für die Einfuhr von Gütern gibt. Das gilt nicht nur für Reisen in Nicht-EU-Ländern, sondern auch innerhalb der EU. Bei welchen Waren ihr besonders aufpassen müsst, um nicht aus Versehen deftige Strafen zahlen zu müssen, haben wir auf den nächsten Seiten für euch zusammengetragen. Welche Mitbringsel sind erlaubt und welche verboten? Es gibt einige deftige Überraschungen!
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#1 Bargeld
Zwar herrscht innerhalb der Europäischen Union freier Finanzverkehr, aber ab bestimmten Summen müssen die Beträge gegebenenfalls doch angegeben werden. Ab Mitteln von 10.000 Euro müssen diese auf Nachfrage gemeldet werden. Dazu gehört nicht nur Bargeld, sondern auch Aktien, Reisechecks oder Edelmetalle wie Gold. Reist man in oder aus Nicht-EU-Staaten, müssen Mittel ab 10.000 Euro schriftlich angemeldet werden.
Für den durchschnittlichen Urlauber spielt das allerdings keine Rolle, wie du siehst. Wenn du nicht gerade ein Vermögen in Monte Carlo gewonnen hast, kannst du dein normales Reisehandgeld problemlos mitführen. Der Bedarf ist mittlerweile sicher auch gesunken, schließlich ist die Kartenzahlung in vielen Ländern heutzutage verbreiteter als die Barzahlung.
Beachte auch die nächste Seite – das Thema geht viele Menschen direkt an.
#2 Medikamente
Arzneimittel und Medikamente dürfen für den Eigenbedarf natürlich auf Reisen mitgeführt werden. Allerdings ist es ratsam, für verschreibungspflichtige Medikamente eine ärztliche Bestätigung mitzuführen. Das gilt auch für die Mitnahme im Flugzeug. Solltest du für deine Reise eine Spritze benötigen und diese im Handgepäck mitführen, ist ein Attest besonders wichtig. Schließlich gelten Spritzen als waffenähnliche Gegenstände und können bei der Gepäckkontrolle zu Problemen führen.
Willst du Medikamente aus dem Ausland nach Deutschland einführen, gilt auch hier: nur für den Eigenbedarf passende Mengen sind zulässig. Laut Verbraucherzentrale heißt das: Maximal für drei Monate, berechnet aus der Dosierungsempfehlung auf der Verpackung.
Auf der nächsten Seite geht es um ein Thema, das wohl die meisten Reisenden interessieren dürfte.
#3 Alkohol und Zigaretten
Die Klassiker für preisbewusste Genussmenschen sind billige Zigarettenstangen und günstiger Alkohol. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, denn nicht alle Mengen sind legal. Wobei bei diesen so genannten Genussmitteln die erlaubten Einfuhrmengen erstaunlich hoch liegen. Grundsätzlich gilt innerhalb der EU eine Maximalmenge von 110 Litern Bier, zehn Litern Spirituosen, 800 Zigaretten, einem Kilo Tabak und zehn Kilo Kaffee. Davon kann man schon ein paar ordentliche Partys feiern. Führt man Alkohol und Zigaretten von außerhalb der EU ein, gelten niedrigere Grenzen, wie 200 Zigaretten, einem Liter Spirituosen oder 16 Litern Bier.
Wie die Regelungen für andere Lebensmittel lauten, verraten wir auf der nächsten Seite.
#4 Tierische Lebensmittel
Grundsätzlich ist die Einfuhr von Lebensmitteln zulässig. Besonders für tierische Produkte gibt es dabei aber Einschränkungen, die man im Bedarfsfall genauer studieren sollte. Bisweilen wird es dabei recht kompliziert. Für viele tierische Produkte benötigt man nämlich gültige Gesundheitsbescheinigungen, allerdings gelten für manche Länder unterschiedliche Regeln. Gründe dafür sind der Artenschutz und die Seuchenabwehr. Der Schinken aus Spanien oder der Käse aus Frankreich sollten jedenfalls bei Urlaubsreisenden kein Problem darstellen. Falls du genaue Informationen suchst, hilft die offizielle Internetseite des Zolls.
Auf der nächsten Seite gibt es ein paar Sonderfälle für die Einfuhr von Lebensmitteln. Dabei ist auch eine faustdicke Überraschung!
#5 Nicht-tierische Produkte
Auch die Einfuhr nicht-tierischer Lebensmittel unterliegt strengen Regeln, vor allem zum Schutz der Gesundheit. Hier sind einige zu beachtende Sonderfälle:
Wildpilze dürfen nur bis zu 2 Kilogramm eingeführt werden. Grund ist auch fast 40 Jahre später noch die Strahlenbelastung durch die Tschernobyl-Katastrophe 1986.
Vitaminpräparate und Nahrungsergänzungsmittel: Es kann sein, dass diese dem Arzneimittelgesetz unterliegen und in Deutschland verschreibungspflichtig sind, auch wenn man sie im Ausland eventuell frei kaufen kann. Hier gilt die deutsche Verordnung.
Für Pflanzen und Schnittblumen gelten besondere Regelungen, beispielsweise könnte es nötig sein, ein Pflanzengesundheitszeugnis zu haben. Details gibt es hier.
Eine große Überraschung: Kartoffeln dürfen auch in geringen Mengen nicht eingeführt werden! Grund ist der Schutz vor der bakteriellen Ringfäule.
Bei den Mitbringseln auf der nächsten Seite solltest du ganz vorsichtig sein.
#6 Feuerwerk und Waffen
Mit den Souvenirs ist das so eine Sache. Der Kühlschrankmagnet und ähnliche Mitbringsel sind natürlich kein Problem. Aber es gibt auch einige Dinge, die von einigen Reisenden gern im Ausland gekauft und dann mitgebracht werden. Kritisch sind:
Feuerwerk: Ist grundsätzlich beim Zoll anzumelden. In Deutschland „Polenböller“ illegale ohne CE-Zeichen und außerhalb der Kategorien F1 und F2 bringen dir eine Strafanzeige ein.
Waffen: Dass Schlagringe, Schreckschusspistolen, Wurfsterne & Co. gegen das Waffengesetz verstoßen, dürfte klar sein. trotzdem gibt es immer wieder Leute, die meinen, solche Gegenstände mitbringen zu müssen.
Aber auch scheinbar harmlose Souvenirs, die vor allem bei Kindern beliebte Mitbringsel sind, haben ihre Tücken, wie die nächste Seite zeigt.
#7 Muscheln und Sand
Muscheln und Sand sind wahrscheinlich die beliebtesten Mitbringsel vom Strandurlaub. Doch auch hier gilt: nicht einfach nur zugreifen und mitbringen!
Umweltschutzorganisationen raten beispielsweise davon ab, Seeigel oder Seesterne mitzunehmen, da diese Arten gefährdet sind.
Auf Sardinien und in der Dominikanischen Republik ist es verboten, Sand mitzunehmen. Das klingt vielleicht erstmal schräg, aber: bei den Mengen an Touristen entsteht ein massiver Schaden für das Ökosystem, auch wenn nur ein Teil der Gäste je eine Handvoll Sand mitnimmt. In der Summe kommen so nämlich etliche Tonnen zusammen, die der Natur dann fehlen. Deshalb gibt es mancherorts sogar Handtuchverbote am Strand – denn auch dadurch werden beachtliche Mengen Sand unbewusst abtransportiert.
Weitere Einblicke und Hinweise zum Artenschutz bei Souvenirs bietet tui.com.
Ein ganz anderes „Mitbringsel“ beleuchten wir auf der nächsten Seite.
#8 Auto
Bei manchen Automarken kann es durchaus sinnvoll sein, sie direkt im Herstellerland zu kaufen. Liegt dieses in der EU, hat man zwei Möglichkeiten: Entweder man fährt es selbst nach Hause. In dem fall benötigt man ein Ausfuhr- bzw. Überführungskennzeichen. Oder man lässt das neue Auto von einem Dienstleister zu sich transportieren. So benötigt man kein extra Kennzeichen, muss sich aber innerhalb von zehn Tagen samt Kaufvertrag beim Finanzamt melden, um die notwendigen 19 Prozent Mehrwertsteuer zu zahlen. Stammt der Wagen aus einem Nicht-EU-Land, werden zusätzlich zehn Prozent des Kaufpreises als Zollgebühr fällig.
Sieh dir auf der nächsten Seite an, wo die finanziellen Grenzen bei materiellen Gütern liegen.
#9 Allgemeine Warenwerte
Wenn es um allgemeine Waren wie Technik geht, schmuggeln die meisten aus Versehen und machen sich dadurch gegebenenfalls strafbar. So gilt zu beachten, dass bei der Einreise mit dem Auto aus einem Nicht-EU-Land nur ein Gesamtwert von bis zu 300 Euro steuerfrei ist. Wer per Flugzeug reist, kann pro Person Waren im Wert von 430 Euro steuerfrei einführen – höhere Beträge können aber nicht auf mehrere Personen aufgeteilt werden.
Du siehst – es gibt einiges zu beachten, wenn man Dinge aus dem Ausland mitbringen will. Die üblichen Souvenirs sind natürlich kein Problem. Aber wenn es spezieller wird, ist es wichtig, sich vorab zu informieren und die nötigen Dokumente zu besorgen. Und bei bestimmten Dingen – lieber lassen, sei es für den Artenschutz oder weil es strafbar ist.
