Müll aus dem Auto werfen: Welche Strafen drohen?

Natürlich ist es verboten, Müll aus dem Auto zu werfen, aber welche Strafen drohen einem, wenn man es doch einmal tut? Wir verraten es dir:

Einige werfen ihren Müll einfach aus dem Fenster, wenn sie im Auto sitzen.
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Natürlich wissen wir, dass bestimmte Dinge einfach nicht erlaubt sind. Aber bei manchen Dingen wissen wir auch einfach nicht ganz genau, was dann eigentlich passiert. Droht uns ein Bußgeld? Bekommen wir Punkte? Kriegen wir vielleicht sogar Fahrverbot oder verlieren den Führerschein? Welche Strafen erwarten uns genau? Was also passiert genau, wenn wir Müll aus dem Auto werfen? 

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Es drohen Strafen, wenn man Müll aus dem Fenster im Auto wirft.
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Viele schmeißen den Müll aus dem Fenster

Etliche Menschen haben es sich angewöhnt, im Auto zu essen, ob sie dabei fahren oder nicht, ist ihnen egal. Sie haben Hunger und sie möchten diesen Hunger stillen. Nach dem Essen möchten sie nicht extra anhalten, um ihren Müll zu entsorgen, sondern schmeißen ihn direkt aus dem Auto. Wie eklig ist das denn und wer soll den ganzen Müll dann von den Straßen und Autobahnen sammeln? Sozial ist das jedenfalls nicht keine Frage. 

Macht ein bisschen Müll denn überhaupt so viel aus? 

In Nordrhein-Westfalen werden jährlich (!) 16.000 Tonnen Müll entlang der Autobahnen sowie Land- und Bundesstraßen eingesammelt
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16.000 Tonnen Müll - jährlich!

Klar sagen die meisten sich, "ach, ein Taschentuch oder ein Zigarettenstummel machen es nicht". Weit gefehlt! Denn wenn eine Vielzahl von Menschen so denkt, sieht es irgendwann so aus, dass man mit dem Auto durch Müllberge fährt und die Straßen nicht mehr erkennt, von Markierungen ganz zu schweigen! Die Müllberge in Großstädten sind schließlich jetzt schon ein Problem. Nur mal so als grobe Orientierung: In Nordrhein-Westfalen werden jährlich (!) 16.000 Tonnen Müll entlang der Autobahnen sowie Land- und Bundesstraßen eingesammelt. Pro Kilometer soll das bis zu 9000 Euro kosten. 

Bei 12.800 Kilometern Autobahn in Deutschland rund 115 Millionen Euro! 

Und das sind die Hauptverursacher für die hohe Zahl an Müll:

Achtloses Wegwerfen von Kleinstmüll im öffentlichen Raum.
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"Hauptverursacher sind junge Erwachsene zwischen 21 und 30 Jahren"

Das fand die Langzeitstudie der Berliner Humboldt Universität heraus. Bequemlichkeit, Faulheit und Gleichgültigkeit reichen sich die Hand und produzieren damit eine gewaltige Menge an Müll und letztlich auch Kosten - nicht nur für sich selbst, sondern auch für alle anderen, die damit nichts zutun haben! 

Strafgelder für ein solches Verhalten gibt es zwar, sind bislang jedoch nur eine Empfehlung. In jeder Region ist der Bußgeldkatalog daher noch einmal zu prüfen und kann eventuell stark variieren. 

Das ganze heißt übrigens "Littering". Nette Umschreibung für das Phänomen Kleinstmüll im öffentlichen Raum achtlos wegzuwerfen. 

Und das ganze kann auch ziemlich teuer werden:

Wer zum Beispiel Altreifen im Wald "entsorgt", anstatt sie bei einem Recyclinghof rechtmäßig zu entsorgen, verstößt nicht nur gegen das Naturschutzrecht, sondern auch gegen das Abfallbeseitigungs- und Landschaftsschutzgesetz.
Quelle: imago images / Mario Hösel

Es drohen hohe Bußgelder 

Etwas anderes ist natürlich das illegale Entsorgen von Autobatterien, Altreifen oder kompletten Fahrzeugen. Aber das sollte eigentlich jedem klar sein. Dafür kannst du übrigens bis zu 5.000 Euro Bußgeld zahlen! Nicht gerade wenig, aber eben genau richtig, damit der Müll nicht einfach "irgendwie" entsorgt wird. Wer zum Beispiel Altreifen im Wald "entsorgt", anstatt sie bei einem Recyclinghof rechtmäßig zu entsorgen, verstößt nicht nur gegen das Naturschutzrecht, sondern auch gegen das Abfallbeseitigungs- und Landschaftsschutzgesetz. Das kann dann auch gut und gerne mehrere tausend Euro kosten! 

Wenn du selbst einmal so einen "Fund" machen solltest, kannst du ihn übrigens bei der App "Müllweg.de" melden! 

Und das sind die Bußgelder für das Wegwerfen von Kleinstmüll, dem illegalen entsorgen von Altbatterien oder wenn du einen PKW ordnungswidrig ablagerst:

Kleinstmüll wegwerfen ist nirgends so teuer wie in Baden-Württemberg, denn dort kostet dich der Fehltritt schon mal bis zu 250 Euro.
Quelle: imago images / MiS

Bußgelder 

Kleinstmüll wegwerfen ist nirgends so teuer wie in Baden-Württemberg, denn dort kostet dich der Fehltritt schon mal bis zu 250 Euro. Im Saarland kann es dich bis zu 200 Euro kosten - in Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen oder Schleswig Holstein hingegen hält sich der Betrag von 20-30 Euro die Waage. In Hamburg oder Nordrhein-Westphalen kannst du allerdings wieder bis zu 100 Euro dafür zahlen! 

Das illegale Entsorgen von Altbatterien kostet in Niedersachsen pro Stück zwischen 50- 500 Euro, in Hessen und Thüringen zwischen 25-100 Euro, in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern zahlt man dafür schon bis zu 500 Euro. Am teuersten ist es jedoch in Sachsen, Rheinland-Pfalz und Bremen. Dort zahlt man für die Umweltsünde schon mal bis zu 2500 Euro.

Auch beim ordnungswidrigen Abladen von PkWs ist Rheinland-Pfalz am strengsten: Zwischen 102,26–1022,58 Euro zahlt man für den Verstoß! In den meisten anderen Bundesländern zahlt man etwas zwischen 100 - 2000 Euro. Niedersachsen verlangt dafür ein Bußgeld von bis zu 5000 Euro.

Übrigens: Im schönen Brandenburg zahlt man bis zu 200–1000 Euro für das illegale Entsorgen von bis zu 5 Autoreifen! In Rheinland-Pfalz und im Saarland sind dafür bis zu 2500 Euro Strafe möglich, in Sachsen sogar 3000 Euro. 

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